Mo 24.02.2014
Am 12. Dezember fand ein Schulstreik in Hamburg statt. Über 5.000 SchülerInnen nahmen daran teil. Der Streik richtete sich gegen die Flüchtlingspolitik des Hamburger SPD-Senats. Er sollte als nächster Schritt dienen, um die Proteste der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" auszuweiten.
Konkret geht es dabei um Menschen, die über das Mittelmeer vor dem Krieg in Libyen fliehen mussten. Sie hatten die Wahl, in Italien auf den Straßen zu leben, oder mit einem Taschengeld von 500 € nach Deutschland zu fahren. Aber auch in Deutschland wurde ihnen jeglicher Zugang zu Unterkünften verweigert. Sie sind ständig von rassistischen Polizeikontrollen betroffen. Im November fand bereits eine Großdemonstration gegen die Repression, mit der die Gruppe konfrontiert ist, statt.
Da aber eine Demo alleine nicht reicht, schlug die SAV, Schwesterorganisation der SLP, einen Schulstreik vor. Gemeinsam mit Linksjugend['solid] setzten sie die Initiative, verteilten vor Schulen Flyer, und luden zu Treffen ein. Bereits beim ersten Treffen erschienen über 70 SchülerInnen, um erste Schritte zu besprechen. Insgesamt waren mehr als 100 SchülerInnen aus verschiedenen Schulen in den Vorbereitungen eingebunden. Beim Streik selbst waren SchülerInnen aus über 30 Schulen vertreten. Aktive Unterstützung gab es auch aus verschiedenen Gewerkschaftsjugenden, wie z.B der ver.di Jugend.
So wurden die Streikenden auch von der GEW (Bildungsgewerkschaft) unterstützt. Diese rief zu „Politikunterricht auf der Straße“ auf. Dem Aufruf folgten einige LehrerInnen, wodurch vor allem jüngere SchülerInnen auch die Möglichkeit hatten, teilzunehmen. So kam es zu deutlich geringeren Repression seitens der Direktionen.
Die gute Organisation, deren zentrale Bestandteile Linksjugend['solid] und die SAV waren, war dafür verantwortlich, dass der Streik sich so ausbreiten konnte. Bis nach Spanien gab es Meldungen darüber. Vom Schulstreik in Wien gab es ebenfalls Solidaritätsbekundungen.
Auch die SchülerInnen in Österreich können so groß auftreten, gemeinsam für ihre Ziele kämpfen, und z.B. die Zentralmatura verhindern. Gründet am Besten, ganz nach dem Beispiel Hamburg, Streikkomitees an euren Schulen. Werdet aktiv und vernetzt euch!