Fr 12.10.2012
Viele Stars vor den Beatles erscheinen angesichts der heutigen Vermarktungsindustrie geradezu unschuldig. Trotzdem war die Musikindustrie damals schon durch und durch kommerzialisiert. Bestes Beispiel: die Beatles. Eigentlich waren sie eine Rockergruppe von 4 bis 5 halbstarken Jugendlichen ganz in Leder. So haben sie auch keinen Plattenvertrag bekommen. Den bekamen sie erst, als sie sich in brave Anzug-Outfits stecken ließen und die netten Jungs von nebenan spielten. Das wird jetzt auch 50 Jahre alt – die alles prägenden, braven Beatles. Die Beatles selbst gab es schon seit August 1960, allerdings noch mit Stu Sutcliffe am Bass und Pete Best am Schlagzeug. Sutcliffe stieg schließlich aus und starb ein Jahr später an einer Gehirnblutung, eventuell ausgelöst durch eine Hafen-Schlägerei mit Lennon in Hamburg. Pete Best wurde im August 1962 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion rausgeschmissen und durch Ringo Starr ersetzt.
Nach ihren großen Erfolgen und der Beatlemania versuchten sich die Beatles als „Weltverbesserer“. Nach dem Tod ihres Managers gründeten sie 1968 den Apple-Musikkonzern. Aufgrund ihrer Erfahrungen wollten sie Kunst und Musik vom Einfluss der Unterhaltungsindustrie befreien. Gute Idee. Das Projekt einer antikapitalistischen Oase im Kapitalismus ging aber gnadenlos schief und die Beatles versenkten Millionen. Das führte auch zum Streit untereinander.
Und schon naht das Ende. Mit dem Weißen Album 1968 war bei den Beatles als Band die Luft raus. Jeder ging privat und musikalisch vermehrt eigene Wege. McCartney war der letzte und als er sein Soloprogramm am 10. April 1970 verkündete, war das das Ende der Beatles. Es folgten endlose Rechtsstreitigkeiten und unzählige Versuche der Musikindustrie, sie zu einem Comeback zu bewegen. Aber dazu hatten sich die Beatles schon zu weit auseinanderbewegt. Weil aber die Beatles noch immer „ziehen“, bastelt die Musikindustrie an einem neuen Coup: die Beatles-Söhne-Band. Das wäre kein Comeback, aber sicher die größte Peinlichkeit in der Geschichte der Pop-Musik!