Mi 10.10.2012
Österreich hat mehr als Mozartkugeln und Berge – es gilt in der Finanzwelt als Steueroase und sicherer Hafen für dubiose Geschäfte. Seit Jahren reiht sich eine Korruptionsaffäre an die nächste. Bis in die höchsten Ebenen der Republik – denn der Fisch fängt bekanntlich am Kopf zu stinken an. Die FPÖ, die Partei der Saubermänner und kleinen Leute, mischt fleißig mit. Neben den div. Kärntner FPK-Skandalen steht Strache selbst im Verdacht, bei dubiosen Telekomzahlungen involviert gewesen zu sein. Nun versucht die FPÖ, mit nationalistischem "Griechenland-Bashing" und Anti-EU-Rhetorik vom unehrenhaften Alltag in den eigenen Reihen abzulenken. Doch der Skandal um die Hypo-Alpe-Adria ist kein Kärntner Kuriosum. Und auch die Betrügereien unter Schwarz-Blau (2000-2005) waren kein Einzelfall. Wie bei allen anderen etablierten Parteien gilt auch für die FPÖ: Wer an die Futtertröge kommt, bedient sich fleißig. Doch es ist das Verdienst des gesamten politischen Establishments, dass ein rechtsextremer Politiker wie Martin Graf, gegen den seit 2009 wegen des Verdachts der betrügerischen Krida und der Untreue sowie seit Kurzem wegen schweren Betrugs ermittelt wird, dritter NR-Präsident ist und Gelder an rechte Putschisten in Paraguay überreichen kann.