Do 21.09.2023
Anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Linken Opposition gegen den Stalinismus versammelten sich auf der diesjährigen internationalen Schulung der ISA über 220 Menschen aus mehr als 25 Ländern in Leuven, Belgien - dazu Hunderte weitere online -, um die Analysen, die Ideen, das Programm und den Kampf zum Aufbau revolutionärer Parteien zu entwickeln, die den „Trotzkismus - eine Bewegung für die 2020er Jahre“ ausmachen.
Eine tatsächlich internationale Veranstaltung mit Delegationen aus Brasilien und Mexiko, den USA, Irland, Deutschland, England/Wales/Schottland, Schweden, Israel/Palästina, China/Hongkong/Taiwan, Russland, Südafrika, Kanada, Quebec, Belgien, Italien, Tunesien, dem spanischen Staat, Nigeria, den Niederlanden und Australien. Besonders willkommen waren Delegierte aus Ländern, in denen die ISA gerade dabei ist, ihre
Kräfte aufzubauen, wie Indien, Kolumbien, Rumänien und Portugal. Unter den Online-Teilnehmer*innen befanden sich viele, die den rassistischen Visabestimmungen der EU zum Opfer fielen, etwa aus Nigeria und der Elfenbeinküste, sowie Menschen aus Russland, der Ukraine und Myanmar, die aufgrund der militärischen Konflikte nicht ausreisen konnten. Auch aus Österreich beteiligten wir uns mit einer Delegation an der Schulung.
Lebhafte Diskussionen über eine Internationale Sozialistische Alternative
In den lebhaften Diskussionen ging es um aktuelle Ereignisse, theoretische und historische Lehren und praktische Fragen im Aufbau von Bewegungen und Klassenkämpfen. Die erste Plenumsdiskussion zur Eröffnung drehte sich um das Thema „Krise, Konflikt und Kampf - die neue Phase im Zeitalter der Unordnung“. Die Diskussionen zu diesem Thema wurden in einer Reihe von Arbeitskreisen fortgesetzt, die sich mit der Weltwirtschaft, dem Neuen Kalten Krieg zwischen China und den USA, der Rückkehr der Arbeiter*innenklasse auf die politische Bühne, dem Aufstieg der Rechten und neuen linken Formationen befassten.
Bei 50 Arbeitskreisen ist es unmöglich, über jede einzelne zu berichten. Einige beschäftigten sich mit Protesten gegen den Klimawandel, für Frauen- rechte und gegen LGBTQ+-Unterdrückung. Andere befassten sich mit der Situation in verschiedenen Regionen der Welt - Afrika, China, USA, Osteuropa. Auf besonderes Interesse stießen die Kommissionen, die sich mit der Arbeit von ROSA International und der Kampagne zur gewerkschaftlichen Organisierung bei Amazon befassten.
In den letzten Jahren gab es innerhalb der ISA intensive Diskussionen zu einigen Themen, deshalb gab es auf der Schulung auch eine Reihe von Debatten; z.B. zum Krieg in der Ukraine, wie wir ihn charakterisieren und welches Programm wir brauchen. Als sozialistische Feminist*innen haben wir auch über unsere Analyse und unseren Umgang mit Ideen wie Intersektionalität disku- tiert. Zentral bei allen Kampagnen der ISA ist die Notwendigkeit einer starken, politisch organisierten Arbeiter*innenklasse - der einzigen Kraft, die den Kapitalismus tatsächlich beenden und durch eine demokratische und internationale sozialistische Gesellschaft ersetzen kann. Aus diesem Grund gab es wichtige Kommissionen zu den jüngsten Kämpfen gegen die Teuerung, der Organisierung am Arbeitsplatz und in den Gewerkschaften. Die gesammelten Erfahrungen werden eine zentrale Rolle für den Aufbau der ISA international und auch in Österreich spielen.