Mi 01.10.1997
Am 17. 9.97 fand die Auftaktveranstaltung zum Bildungsjahr der GPA unter dem Motto „Zukunft der Arbeit“ statt. Timea Zauner, Vorsitzende der SOV Wien Süd und zwei weitere SOV-Mitglieder waren dort.
Nach allgemein gehaltenen Einleitungen fanden Arbeitskreise statt. Die Themen: neue Beschäftigungsformen, Arbeit der Betriebsräte, Grundsicherung, flexible Arbeitszeiten, usw. Ich entschloß mich zur Arbeitsgruppe „neue Beschäftigungsformen“ zu gehen. In meiner Gruppe war ich die einzige geringfügig Beschäftigte, die restlichen Teilnehmer waren alle Betriebsräte. Die Diskussion kam schnell zu dem Thema der geringfügig Beschäftigten und deren soziale Absicherung. Ich war verblüfft mit welchem Engagement und mit welcher Radikalität sich die Teilnehmer in der Diskussion zur Wort meldeten. Die Aussichten für die Zukunft wurden eher düster eingeschätzt. Einig waren sich die Betriebsräte in dem Punkt, soziale Standards für alle Arten von Beschäftigung zu erzielen und nicht zuzulassen, daß Unternehmer zu Lasten der Beschäftigten ihre Profite erhöhen. Am Ende des Symposiums hielt der Vorsitzende der GPA Hans Sallmutter eine Abschlußrede. Die politische Analyse und die Kampfbereitschaft, die er an den Tag legte, war überraschend. Warum habe ich in den Medien nie so etwas gehört oder spricht er dort anders? Wenn das alles, was er in seiner Rede erwähnt hat, auch von der Gewerkschaft umgesetzt werden würde, dann hätte dieses Symposium der Anfang für eine kämpferischere GPA sein können.