Mi 02.08.2017
Wenn alle führenden Manager- und Finanzblätter von Handelsblatt bis Financial Times sorgenvoll über einen Streik in der Slowakei berichten, dann muss es um etwas Wichtiges gehen.
Auf den Streik der 12.000 slowakischen VW-ArbeiterInnen in Bratislava Ende Juni trifft das auf jeden Fall zu. Sechs Tage lang kämpften sie für eine Lohnerhöhung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 14% mehr Lohn haben die KollegInnen erstreikt. Das VW-Management wollte nur 8% hergeben. Die ursprüngliche Forderung der Gewerkschaft lag bei 16% mehr Lohn.
Das ist ein historisches Ereignis. Seit Zusammenbruch des Stalinismus hat es in der Slowakei einen solchen Streik nicht gegeben. Im Gegenteil: Die europäische Automobilbranche sah in dem Land ein Billiglohnparadies, mit dem sich auch die Löhne in Deutschland und Österreich hervorragend drücken ließen.
Jetzt befürchten die Bosse weitere Arbeitskämpfe. Die slowakischen ArbeiterInnen haben eine gute Ausgangslage. Dauernd werden weitere Fabriken eröffnet, Arbeitskräfte werden gesucht. Doch während ein deutscher Autobauer rund 4.200 Euro im Monat verdient, liegt der Lohn in der Slowakei bei 1800 Euro. Das wollten die KollegInnen nicht mehr hinnehmen.
Der Streik wurde aktiv geführt. Tausende ArbeiterInnen beteiligten sich an Kundgebungen vor den Fabriktoren. Dieses Beispiel sollte auch hierzulande Schule machen. Nicht wahr, liebe GPA.djp und Pro-Ge?