Die Arbeiter*innenklasse ist zurück!

Lukas Kastner

Die Arbeiter*innenklasse ist der entscheidende Faktor im Kampf für demokratische und soziale Rechte.
Der von der South African Federation of Trade Unions organisierte Generalstreik am 24. Februar war bereits der zweite innerhalb eines halben Jahres. Schon am 7. Oktober 2020 beteiligten sich erstmals nach Ende der Apartheid alle Gewerkschaften am Streik gegen die Regierung. Neben Lohnkürzungen und schlechtem Covid Management wurden auch Sexismus, Umweltzerstörung und die ANC Regierung insgesamt angeprangert. 
Immer öfter betreten Arbeiter*innen die politische Bühne als Klasse und kämpfen gegen die verschiedensten kapitalistischen Missstände und Unterdrückungen. In Myanmar stellten sich – ausgehend vom Gesundheitsbereich - Arbeiter*innen von Beginn an gegen den Putsch des Militärs. Am 22. Februar nahmen Hunderttausende am Generalstreik teil. Auch die Protestwelle 2020 gegen Diktator Lukaschenko in Belarus wurde von Beschäftigten durch Demos und Streiks getragen. 
Hinzu kommen weltweite Proteste gerade im Gesundheits- und Bildungswesen. Dies zeigt den Anfang einer Entwicklung: War nach der Krise 2007/08 noch die „Zivilgesellschaft“ in aller Munde, ist zunehmend der „Streik“ - DAS Kampfmittel der Arbeiter*innenbewegung – das Mittel zum Protest. Widerstand wird kollektiver und gerade die „Systemerhalter*innen“ sehen zunehmend, dass sie und nicht Politiker*innen oder Chefs die Gesellschaft aufrechterhalten. Das Verständnis für die eigene Bedeutung und die damit verbundene Macht wächst. Die Proteste von heute können die Vorboten von großen Umwälzungen sein!  

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: