Radikal aufbrechen?!

Sonja Grusch, SLP-Bundessprecherin

Es tut sich was. Hunderte wollen aufbrechen weil es nicht so weitergehen kann. Gut möglich, dass wir in den nächsten Wochen eine starke, dynamische Kampagne sehen werden, die klar macht, dass wir uns die Reichen nicht mehr leisten können. Es ist nicht der erste Versuch. Weil wir spät dran sind, haben wir den Vorteil, dass wir von den Erfahrungen ähnlicher Versuche lernen können.
Neben demokratischen Strukturen und dem Aufbau aktiver Regionalgruppen sind fürs Aufbrechen zwei Dinge wichtig: eine antikapitalistische Ausrichtung und der Aufbau einer neuen Organisation, die eine Kampforganisation und eine Wahlalternative ist.
Wäre es besser, wir sind nicht so „radikal“, können wir dann mehr erreichen? Nein! Was ist die Grundlage für Armut? Dass im Kapitalismus die einen die anderen ausbeuten. Mit guten Argumenten hat es Syriza versucht und ist grausam gescheitert. Die Periode eines (ohnehin auf Europa und die USA beschränkten) wachsenden Kapitalismus mit steigendem Lebensstandard für die Masse wie in den 1950er-70er Jahren war eine Ausnahme. Die kapitalistische Realität bedeutet nun mal Arbeitslosigkeit, Armut und Krieg. Wer diese Missstände loswerden will, muss das Übel an der Wurzel packen. Das klar zu sagen schreckt nicht ab, sondern ist ehrlich.
Können wir uns Zeit lassen, um in Ruhe Strukturen und dann eine Organisation aufzubauen? Das liegt leider nicht bei uns! Neuwahlen kann es sehr bald geben. Hofer konnte (vorläufig) verhindert werden, doch ein Kanzler Strache wird immer wahrscheinlicher. Bei den kommenden Wahlen keine linke, kämpferische Alternative anzubieten, bedeutet, all den Menschen, die zu recht wütend sind auf die Regierung nur die FPÖ als Ventil zu lassen.
Wir müssen richtig aufbrechen, stark, gemeinsam, kämpferisch, demokratisch und antikapitalistisch. Weil nicht der Weg das Ziel ist, sondern eine starke linke Alternative!

 

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