Mi 29.11.2017
Nordkorea würde bei einer militärischen Konfrontation mit den USA und Südkorea den Kürzeren ziehen. Doch die nordkoreanische Artillerie könnte vor ihrer Vernichtung durch die Luftüberlegenheit der USA massive Zerstörungen mit Zehntausenden Toten in der nur 50 km südlich der Demarkationslinie liegenden südkoreanischen Hauptstadt Seoul anrichten. Käme es zum Einsatz von Nuklearwaffen, könnte niemand vorhersagen, was passiert.
Kriege entstehen nicht, weil bei einem Präsidenten die Sicherungen durchknallen. Sie basieren auf den profit- und geostrategischen Interessen der herrschenden Klassen. Der Streit um Nordkorea ist Teil des Machtkampfes insbesondere zwischen den USA und China um die Vorherrschaft im Pazifischen Raum. Die aggressive Rhetorik dient Trump und dem Kim-Regime dazu, die eigene Bevölkerung auf einen äußeren „Feind“ zu fokussieren. Kim Jong-un und seine Generäle sind keineswegs „irre“. Sie spielen ihren einzigen Trumpf und drohen mit der atomaren Option, um an Verhandlungen beteiligt zu werden und nicht zu enden wie Libyens Gaddafi.
Die USA wollen das Regime in Pjöngjang schwächen, die eigenen Verbündeten – v.a. Südkorea, Japan und Vietnam – enger an die USA binden und China isolieren. Und doch ist die Kriegsgefahr gewachsen. Gegenseitige Provokationen ermöglichen Fehleinschätzungen und Überreaktionen. Ein Krieg würde aber auch Antikriegs-Proteste weltweit auslösen und Trumps Regierung weiter destabilisieren. Auch das wissen die Strategen….