So 01.02.1998
Fritz Klenner, eine zentrale Persönlichkeiten der Gewerkschaftsbewegung der Nachkriegszeit, ist im Dezember ‘97 in Wien gestorben. Klenner, der einige Publikationen über die österreichischen Gewerkschaften verfaßt hatte, so eine umfangreiche Geschichte des ÖGB, hat sich den Ruf des „Chefideologen“ des ÖGB erworben. Sowohl von seiner „Karriere“ wie auch von seinen ideologischen Leistungen her ist sein Werdegang symbolisch für den ÖGB nach 1945. Fritz Klenner ist der Verfasser der Putschlüge, die die über den ÖGB hinweggehenden (und gegen die sozialpartnerschaftlichen Lohn-Preis-Abkommen gerichtete) Streikbewegung von 1950, an der sich über hunderttausend ArbeiterInnen beteiligten, als „Putsch der KPÖ“ bezeichnete. Die von Klenner ausgebreitete Putschhysterie war Grundlage für die von Olah organisierten bewaffneten Streikbrecherbanden der MBE-Gewerkschaft. Sie war auch entscheidend für die Antikommunistische Stimmung des Nachkriegsösterreich. Klenner gab in den 80er Jahren zu, “keine Beweise für einen KP-Putsch konstruieren (!) zu können“. Als einflußreicher ÖGB-Funktionär war Klenner nicht nur maßgeblich für die sozialpartnerschaftliche Ausrichtung des ÖGB (Lohn-/Gehaltserhöhung nur dann, wenn es die wirtschaftliche Entwicklung zuläßt), sondern auch Bankpräsident der ÖGB-Bank Bawag.