Di 06.10.2020
HC Strache will sich und sein Team in der Wienwahl 2020 als die „wahre freiheitliche Bürgerbewegung“ vermarkten. Ein Blick auf die Kandidat*innenliste zeigt freilich, was der Ibiza-Fan darunter versteht. Da ist zum einen Christian Höbart, der im Herbst 2014 Asylsuchende pauschal als „Erd- und Höhlenmenschen“ beleidigte. Er ist nun Generalsekretär von Straches Gruselkabinett. Da ist auch Gernot Rumpold – einst einer der lautesten aus Jörg Haiders „Buberlpartie“. Er wurde wegen Korruption in der „Telekom-Affäre“ zu 33 Monaten teilbedingter Haft verurteilt. Der vorbestrafte Rumpold ist derzeit PR-Berater der Strachetruppe. Und da wäre noch Christina Kohl, bis vor kurzem Flugbegleiterin bei der AUA und ebenfalls Kandidatin auf Straches Liste. Sie ist auf einer Demo mit Parolen wie „Soros muss weg“, „Antifa muss weg“, „Rothschild muss weg“, „Rockefeller muss weg“ und „Illuminati müssen weg“ aufgefallen.
Fragt sich, wer den Wahlkampf einer solchen Truppe finanziert. Strache behauptet, das Team arbeite mit „vollstem Idealismus“ und einem „Minimundusbudget“. Tatsache ist, dass es kurz nach Straches Rücktritt ein Treffen mit ihm und Frank Stronach gegeben hat. Tatsache ist auch, dass sich die Logos des verblichenen „Team Stronach“ und jenes Straches verblüffend ähneln. Stronach-Anwalt Michael Krüger, im Februar 2000 für gute drei Wochen Justizminister auf FPÖ-Ticket, schließt eine Absprache oder Kooperation freilich „zu hundert Prozent“ aus, Unterstützung seitens Stronach gebe es „in keiner Weise“.