Der aktuelle SLP-Lesetipp: Gämsen auf der Lawine

„Gämsen auf der Lawine“ beschreibt den Kärntner PartisanInnenkampf hautnah

 Der Kampf der Kärntner PartisanInnen ist historisch und politisch etwas Besonderes. Leider sind schon fast alle ehemaligen KämpferInnen verstorben. Umso wichtiger ist das wieder aufgelegte Buch. Es ist eng mit dem Leben des Autors verbunden. 1910 in Lepen/Lepena (bei Eisenkappel) in Südkärnten geboren, schloss sich Karel Prusnik-Gasper 1934 der kommunistischen ArbeiterInnenbewegung an. Eindrucksvoll schildert er wie 1934 die von geflohenen Schutzbündlern liegengelassenen Gewehre heimlich eingesammelt und in die Berge gebracht wurden. Sie dienten später den ersten PartisanInnen. Der Autor selbst wurde 1935 inhaftiert, flüchtete 1939 nach Slowenien und kehrte später als Partisan zurück. Bereits 1947 kam er wieder ins Gefängnis Die englische Armee verfolgte die FreiheitskämpferInnen, während viele ehemalige Nazis geschont wurden. Ein Jahr saß Karell Prusnik-Gasper mit Schwerverbrechern in der Zelle und nutze die Zeit um sein Buch zu schreiben. Es beschreibt die großen Schwierigkeiten und Gefahren des militärischen Widerstandes und schildert an praktischen Beispielen die Herausforderungen: Etwa wenn NichtschwimmerInnen, von der Polizei unbemerkt, die Drau überqueren müssen. Im Politischen: das Bemühen um die Integration der deutschsprachigen KärntnerInnen in die slowenischen PartisanInnenverbände, die Zusammenarbeit mit IndustriearbeiterInnen und die Arbeit in Villach und Klagenfurt. Fazit: Auch unter den härtesten Bedingungen ist Widerstand möglich und kann erfolgreich sein. Auch darum ist das Buch lesenswert.

"Gämsen auf der Lawine"

von Karel-Prusnik-Gasper wieder erschienen im Wieser Verlag ISBN: 978-3-99029-039-2

 

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