Di 29.10.2013
Gewerkschaft und Unternehmer feiern den Metaller-Abschluss als Erfolg. Die Löhne/ Gehälter steigen um 2,5-3,2 %. Das ist bestenfalls die Abgeltung der Inflation - denn dass das Leben teurer wird als die offizielle Inflation behauptet (z.B.sind die täglichen Einkäufe im September um 4% teurer geworden, Wohnkosten explodieren).
Die von den Unternehmen gewünschte Arbeitszeitflexibilisierung wird bald diskutiert und bis Mitte 2014 soll es eine neue Regelung geben. Jedes noch so kleine Zugeständnis an die KapitalistInnen bei der Arbeitszeit wird die Lohnerhöhung rasch auffressen. Die “Entkoppelung” der Themen Arbeitszeit und Einkommen ist also nur kurzfristig. Es ist auch zu befürchten, dass ihnen so die Aufsplitterung der Verhandlungen in die sechs Metall-Bereiche endgültig gelungen ist.
Die Metaller-Gewerkschaft hatte mit Streik gedroht - dass war gut und richtig. Die KapitalistInnen fahren seit Jahren einen scharfen Kurs gegen die Beschäftigten. Sie wollen die Kollektivverträge los werden. Sie wollen die Gewerkschaften schwächen. Sie wollen die Arbeitszeiten weiter flexibilisieren und die Löhne kürzen. Der Hintergrund für die scharfen Angriffe ist die Wirtschaftskrise. Die Betriebe sollen - auf Kosten der Beschäftigten - für den nächsten Einbruch fit gemacht werden.
Die Streikdrohung hat gewisse Zugeständnisse gebracht - was hätte da ein Streik erst bringen können! Nur die Metaller können entscheiden, ob der Abschluss annehmbar ist oder ob sie mit Streiks einen anderen erkämpfen. Wir schlagen Betriebsversammlungen vor, in denen die Beschäftigten gemeinsam den Abschluss diskutieren. In einer Urabstimmung über den Abschluss (auch bei den künftigen Verhandlungen zur Arbeitszeit) muss dann von den Betroffen selbst die Entscheidung gefällt werden.
Der Metaller-Abschluss ist wichtig für alle. Es gab im Vorfeld große Solidarität aus anderen Branchen. Kampfbereitschaft lohnt sich. Doch je härter die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden, desto härter werden die Fronten. Gute Argumente werden sie nicht überzeugen - sondern nur starke, kämpferische und breite Streiks!
Die Metaller sind nur der Anfang - alle anderen Beschäftigten sind auch betroffen. Um stärker zu sein gegen die Angriffe der Kapitalisten braucht es Solidarität und den praktischen Schulterschluss zwischen Beschäftigten verschiedener Branchen.