Mo 28.10.2013
Die Metaller-Gewerkschaft hat für 29.10. einen Streik angekündigt - dass ist gut und richtig. Die “Angebote” der Unternehmer sind keine - viele KollegInnen sind zu Recht sauer darüber.
FACTS: Dabei verdienen die Unternehmen prächtig:
- die Produktivität steigt
- allein an Dividenden wurden 2012 zwei Milliarden ausbezahlt
- die ManagerInnen haben sich selbst eine Gehaltserhöhung von 4,5% gegeben.
FACTS: Das “Angebot” der Unternehmer ist eine Frechheit:
- Lohnerhöhung = Reallohnverlust
- Streichung der Überstundenzuschläge
- totale Arbeitszeitflexibilisierung und Entmachtung der Gewerkschaften.
Nun gibt es neue Verhandlungen - tatsächlich sind Streiks die beste Verhandlungsgrundlage, der mit 29. beginnende Streik sollte daher unbedingt stattfinden! Die KapitalistInnen fahren seit Jahren einen scharfen Kurs gegen die Rechte der Beschäftigten. Sie wollen die Kollektivverträge los werden. Sie wollen die Gewerkschaften schwächen. Sie wollen die Arbeitszeiten weiter flexibilisieren und die Löhne kürzen. Der Hintergrund für die scharfen Angriffe ist die Wirtschaftskrise. Die Betriebe sollen - auf Kosten der Beschäftigten - für den nächsten Einbruch fit gemacht werden.
Darum brauchen wir die Metaller und die Metaller unsere Solidarität! Der Streik der Metaller geht uns alle an, darum organisiert die SLP Solidarität aus anderen Branchen, von Jugendlichen und PensionistInnen und aus anderen Ländern.
Je härter die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden, desto härter werden die Fronten zwischen Unternehmen und Beschäftigten. Gute Argumente werden sie nicht überzeugen - sondern nur ein starker, kämpferischer und breiter Streik!
Beim Streik 2011 hat sich die enorme Kampfbereitschaft der Metaller gezeigt. Doch der Abschluss hat dann viele enttäuscht, die bereit gewesen sind, für ein besseres Ergebnis zu kämpfen. Diesmal ist die Wut bei BetriebsrätInnen und KollegInnen groß - sie wollen keinen faulen Kompromiss, sondern eine echte Lohnerhöhung und dass der Diebstahl der Überstundenzuschläge vom Tisch ist. In Österreich gibt es wenig Erfahrungen mit Streiks, doch wir können aus früheren Arbeitskämpfen und aus den Erfahrungen aus anderen Ländern lernen.
- Bei einem aktiven Streik sind so viele KollegInnen wie möglich in die praktische Umsetzung einbezogen - regelmässige Diskussionen in Betriebsversammlungen wo alle KollegInnen reden können und wo die nächsten Schritte gemeinsam geplant werden. Bildung von Streik-Vorbereitungsgruppen in den Betrieben, wo Streikablauf, Demonstrationen, Information von KollegInnen und Öffentlichkeit organisiert wird.
- Durch die Wahl von demokratischen Streikkomitees können wir die Arbeit der BetriebsrätInnen unterstützen und den Streik auf breitere Beine stellen
- Einbeziehung der Lehrlinge und der Berufsschulen in die Planung und Durchführung der Proteste
- Die Zusammenarbeit zwischen den KollegInnen unterschiedlicher Betriebe und Branchen ist wichtig. Diskutieren und planen wir die nächsten Schritte in einer BetriebsrätInnenkonferenz, unter Einbeziehung aktiver KollegInnen aus den Streikkomitees und aus anderen Branchen.
- Überlassen wir die Berichterstattung nicht den Medien und der Wirtschaftskammer: tragen wir die Proteste auf die Straße - mit Demonstrationen und Kundgebungen
- Die Metaller sind nur der Anfang - alle anderen Beschäftigten sind auch betroffen. Um den Streik zu stärken und zu verbreitern braucht es den Schulterschluss zu Beschäftigten in anderen Branchen (wie z.B. zum Handel wo auch die KV-Verhandlungen beginnen und zum Sozialbereich, wo die Arbeitsbedingungen katastrophal sind)
- Wenn es Verhandlungen gibt, dann so, dass die KollegInnen sie mitverfolgen können. Was haben die Unternehmer zu verstecken? Technisch ist das heute leicht möglich - und es geht um unsere Zukunft wir haben das Recht zu wissen, wer welche Positionen vertritt!
- Wenn es ein Verhandlungsergebnis gibt, dann müssen alle KollegInnen in einer Urabstimmung darüber entscheiden, ob sie die Angebote annehmen oder weiter streiken.
Ein Streik der Metaller ist ein wichtiger Schritt. Er zeigt, dass ArbeiterInnen sich nicht alles gefallen lassen müssen, sondern sich wehren können. Stellen wir gemeinsam sicher, dass der Streik der Metaller stattfindet und ein Erfolg wird!