In Berlin soll am 16.Mai auf 2.500 m² das Barbie Traumhaus eröffnet werden. Dort werden kleine Mädchen nochmals in die Rollenklischees reingepresst: kochen, schminken, shoppen. Anschließend können sie sich aussuchen, ob sie Topmodel oder Superstar sein wollen. Vor Ort wird ein, milde gesagt, "unnatürliches" Schönheitsideal ausgelebt - Barbie würde mit ihren Maßen als Mensch nicht überleben können. Durch sie wird vermittelt, dass Frauen gut aussehen, sich aufreizend anziehen und für ihren Ken einen frischen Kuchen backen müssen. Unabhängigkeit? Emanzipation? Fehlanzeige.
Vorwärts 218 - Mai 2013
Artikel in dieser Ausgabe:
Es liest sich freilich prächtig. Als „moderner, privater Kulturdienstleister“ hält das laut Eigendefinition „erfolgreichste Ausstellungshaus Österreichs“ in seinem „Mission Statement“ fest: „Das Bank Austria Kunstforum ist für Kunstinteressierte die erste Anlaufstelle […] 250.000 Menschen besuchen jährlich die weltweit einzigartigen Wechselausstellungen…“
Den provokantesten Wahlkampf zur Wahl der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) fahren wohl die „Jungen Liberalen (JuLis)“: Auf einer Plakatflut fordern sie die volle Einführung von Studiengebühren und Zulassungsbeschränkungen. Das ist im Wesentlichen das, wogegen die letzten Uni-Bewegungen gekämpft haben. Trotzdem werden sie wohl Erfolg haben: Laut Umfragen halten das die meisten Studis für die Lösung der überfüllten Unis.
Beim Fußballklub Austria Wien liefert sich der von Faschisten dominierte Fanclub „Unsterblich“ einen Machtkampf mit der Vereinsführung. Dabei schrecken die Nazis auch nicht vor körperlichen Angriffen auf Mitglieder von Fanclubs zurück, die gegen eine von Nazis dominierte Heimkurve im Horrstadion sind.
Das SPÖ und ÖVP Sympathien in Salzburg verspielt haben ist nicht mehr zu übersehen: Bei den SLP-Infotischen am Wochenmarkt ist das deutlich zu spüren. PassantInnen jeder Altersgruppe sind wütend und wissen nicht wirklich wen sie wählen sollen. Alle Parteien erscheinen höchstens als kleineres Übel, kaum jemand ist von einer Partei überzeugt. In Diskussionen spielt auch die Angst vor einer starken FPÖ eine Rolle. Gerade unter Jugendlichen gibt es eine Stimmung das „endlich etwas getan werden müsse“.
Am Samstag, dem 13. April, fand in Gmunden unsere Veranstaltung zum Thema „Tauschkreise & Regiowährung“ statt. Diese hatte wir zuvor mit Flugblättern und Plakaten beworben. Es nahmen sogar Tauschkreis-AktivistInnen aus Linz teil, mit denen wir eine hitzige Diskussion führten. Thema war u.a. der ideologische Boden der Tauschkreise: Bei der Beschränkung auf den Finanzsektor gibt es Überschneidungen zum Rechtsextremismus. Zum anderen nehmen sie sehr viel Zeit in Anspruch, was Menschen davon abhält, politisch aktiv zu werden und z.B. im Kampf gegen Sozialabbau mitzuwirken.
Trotz der andauernden Wirtschaftskrise erzielen die Banken und Konzerne weiter Rekordgewinne. Demgegenüber stehen jedes Jahr neuerliche Reallohnverluste und der Gegensatz zwischen arm und reich wird ständig größer. Am 4. April trafen sich etwa 700 BetriebsrätInnen der GPA-djp zu einer österreichweiten Konferenz, um zu diskutieren, wie man gegen dieses Ungleichgewicht ankämpfen kann.
„Unsere Mission: Gerechtigkeit“ ist das Motto zum ÖGB-Kongress im Juni. Im Leitantrag ist von „sehr guten Lohnabschlüssen“ die Rede, von denen aber wegen der Steuer zu wenig übrig bliebe. Viele fühlen sich da verhöhnt. Mit Ausnahme von Salzburg und Wien, wo erfolgreich gekämpft wurde, gingen Öffentlich Bedienstete leer aus. Beschäftigte des Sozialbereichs wurden mit 2,75% abgespeist. Die Inflationsrate 2012 von 2,4 % ist nicht die Lebensrealität. Im Schnitt betrugen die Teuerungen für Gas 5%, Fernwärme 8%, Fleisch 8,3%, Gemüse 13%, Mieten 4,4%, Heizöl 8,3%.
Während alle möglichen „ExpertInnen“ behaupten, dass wir mehr arbeiten müssen, verlangt der ÖGB eine sechste Urlaubswoche. Viele freuen sich. Endlich eine offensive Forderung! Wir alle spüren, dass wir in immer kürzerer Zeit immer mehr arbeiten müssen. Vielen wird das zu viel. „Burn Out“ ist in aller Munde. Die ÖGB-Forderung ist daher richtig. In Deutschland verlangen GewerkschafterInnen eine Arbeitszeitverkürzung. In Österreich ist die letzte Jahrzehnte her.
- Geschätzte 30 Millionen werden für den NR-Wahlkampf ausgegeben, offiziell gesetzlich gedeckelt auf sieben Mio. Euro/Partei. Persönliche Werbung von KandidatInnen wird aber erst ab € 15.000,- eingerechnet. Spenden müssen erst ab € 3.500,- bekanntgegeben werden. Der Wahlkampf-Auftakt der ÖVP-NÖ wurde von Agrana gesponsert, Raiffeisen und die Industriellenvereinigung haben gespendet – Zahlen unbekannt.