Mi 29.08.2018
Von 19.-26. August fand zum vierten mal das gemeinsame CWI-Sommercamp der Sozialistischen LinksPartei und der Sozialistischen Alternative statt. Mit dabei waren 90 SozialistInnen aus 10 Ländern, die eine Woche lang über den Widerstand gegen Rassismus, Sexismus und Kapitalismus diskutierten.
- Fotos findet ihr hier: https://www.facebook.com/pg/slp.cwi/photos/?tab=album&album_id=101565398...
Umfangreiches Angebot: vom Widerstand der kärtner SlowenInnen zur trotzkistischen Bewegung in Sri Lanka
Dabei gab es ein abwechslungsreiches Angebot an Workshops und Diskussionen. In zahlreichen Workshops zogen TeilnehmerInnen z.B. die Lehren aus historischen Ereignissen wie dem Prager Frühling 1968, der Nelkenrevolution in Portugal 1974 oder der PartisanInnenbewegung in Griechenland und Kärnten / Koroška. Zentral waren aber auch Erfahrungen aus aktuellen Bewegungen und Ereignissen, z.B. berichteten SozialistInnen aus Portugal und Griechenland über ihre Erfahrungen mit der EU-Sparpolitik und dem Widerstand dagegen. Bei anderen Workshops diskutierten kämpferische BetriebsrätInnen und GewerkschaftsaktivistInnen darüber wie wir den „ÖGB aufrütteln“ können und wie kämpferische Gewerkschaftspolitik ausschauen müssten.
Einen weiteren Schwerpunkt des Kampf bildeten aber auch Diskussionen rund um die Themen Feminismus, Frauenbefreiung und der Kampf für gleiche Rechte für LGTBQ-Personen. Die Workshops wurden organisiert von Aktivistinnen der feministischen Kampagne „Nicht mit mir“ und beschäftigten sich unter anderem mit der femnistischen Bewegung in Argentinien, dem „Ausverkauf des Feminismus“ oder „Campaign against domestic violence“ (einer Kampagne gegen häusliche Gewalt innerhald der englischen Gewerkschaftsbewegung).
Einen weiteren Höhepunkt bildete aber auch der jährliche Besuch beim Peršmanhof, einem Denkmal und Museum für slowenische PartisanInnen die im zweiten Weltkrieg dort von Nazis ermordet worden waren.
Unter den Gästen aus 10 unterschiedlichen Ländern waren nicht nur Mitglieder unserer Schwesterorganisationen, sondern auch GewerkschaftsaktivistInnen aus Slowenien. Die über den Kampf für ArbeiterInnenrechte im Land berichteten.
Solidarität mit streikenden WerftarbeiterInnen in Pula
Internationalismus bedeutet aber für uns nicht nur Diskussionen und ein internationalistisches Camp sondern immer auch konkrete Praxis. Mehrere TeilnehmerInnen des Camps nutzten den programmfreien Tag des Camps um einen Streik von WerftarbeiterInnen im 300 Kilometer entfernten Pula zu unterstützen. Gemeinsam mit kroatischen SozialistInnen von Radnička Fronta betiligten wir uns an den Protesten. Die Proteste fordern die Bezahlung ausstehender Löhne und einen Rücktritt des Management, gleichzeitig besteht auch die Angst vor einer Pleite, die, die Jobs von 4.500 Beschäftigten der Uljanik Gruppe bedroht.
ArbeiterInnen drückten ihre Wut durch eine entschlossene Spontandemonstration durch die Stadt aus, bei der sie überwältigende Solidarität von der Bevölkerung erhielten. Auch CWI-Mitglieder überbrachten ihre Solidarität und diskutierten mit einem Mitglied des inoffiziellen Streikkommittees über Möglichkeiten für den Aufbau von internationaler Solidarität.
Kraft tanken für einen heißen Herbst
Neben dem umfangreichen politischen Programm gab es auch mehr als genug Gelegenheiten für Erholung, Sport, gemeinsames musizieren, Wandertouren und andere viele andere Aktivitäten.
Den Abschluss bildete eine internationale Rally mit RednerInnen aus Deutschland, Österreich, Portugal, Großbritannien, Griechenland und Tschechien unter dem Titel „Nein zur EU der Banken und Konzerne – Für ein sozialistisches Europa“.
Durch die Mischung aus politischen Diskussionen, Praxis und Entspannung, bietet das SLP | SAV Sommercamp mittlerweile zum die ideale Vorbereitung für die bevorstehenden politischen Entwicklungen.