Mo 01.12.1997
“I weiß gar nicht, was Ihr wegen dem Schimmel habts, aufm Käs eßt’s ihn ja auch!”. Das bekam eine Wohnungssuchende vom Heimstätten-Obmann Matejka zu hören, als sie sich wegen der angebotenen verschimmelten Wohnung beschwerte!
Bei der letzten Gemeinderatssitzung “wagte” es die Grüne Eva Hebel, im Sinne der MieterInneninitiative, ebendiesen Matejka “anzuzweifeln”; eine peinliche Schrei- und Brüllorgie war die Folge. Die MieterInneninitiative ist übrigens von nun an vereinsrechtlich abgesichert. Die Vorbereitungen zur ersten großen Versammlung im Jänner laufen.
Die Heimstätte versucht nun, die unliebsame Initiatorin der MieterInneninitiative, Theresia Landauer, zu delogieren. Mit einer Reihe fadenscheiniger Begründungen inklusive des Vorwurfs, sie hätte die MieterInneninitiative “vorgeschoben”.
Ein Verfahren ist anhängig. Wegen weiterer Delogierungen startete die Initiative bereits eine Kampagne mit Petitionsschreiben. Im Fall einer Mutter mit fünf Kindern wurde bereits ein Aufschub erwirkt. Für die Familien, die noch vor Weihnachten auf die Straße gesetzt werden sollen, hat die (gemeinnützige) Heimstätte nicht einmal Wohnungen als Ersatz parat! Im Schimmel-Fall der Familie Schuster verzögert die Heimstätte: Die Übersiedelung ist aufgrund mangelhafter Fenstersanierung seit einem Monat überfällig; von einer schriftlichen Entschädigungsvereinbarung fehlt noch jede Spur.
Ein großer Erfolg ist, daß der Druck der MieterInneninitiative nun das Land OÖ dazu gebracht hat, eine Prüfung bezüglich der Annuitäten (von MieterInnen zu leistende Rückzahlungen von Krediten) und -abrechnungen einzuleiten; eine zusätzliche Eingabe beim Bezirksgericht wird erste Klarheit im Gewirr um die extrem hohen Annuitätenzahlungen bringen.