Sa 13.06.2009
Seit einiger Zeit formiert sich Widerstand gegen die zahlreichen Burschenschafterbuden in Wien- Josefstadt. In keinem andren Bezirk gibt es so viele rechtesextreme Heime.
Im Rahmen dieser Aktivitäten fand heute, Samstag den 13.6., ein Rundgang mit einem Mitarbeiter des Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstandes (DÖW) statt. Mit dabei auch Mitglieder der SLP.
Schon im Vorfeld des antifaschistischen Rundegangs, rief die Neonazi-Homepage Alpen-Donau-Info dazu auf, den Spaziergang anzugreifen. So schrieben sie am 11. Juni „Den Burschenschaftern in „freier Wildbahn“ empfehlen wir: ‚Wenn es gilt fürs Vaterland, treu die Klingen dann zur Hand, und heraus mit mut’gem Sang…’“
Dem Aufruf folgten Taten. Als sich der Rundgang bei der 5er Station auf der Josefstädterstraße traf, attackierten vermummte Neonazis die friedlichen TeilnehmerInnen mit Wasserbeuteln und Eiern aus unmittelbarer Nähe. Dabei wurden rechtsextreme Parolen skandiert. Nach dem Angriff rannten sie davon, wurden aber von einem Mitglied der SLP und drei weiteren Personen verfolgt. In einem Wohnhaus gelang es dem SLP-Aktivisten, einen Angreifer zu stellen, er entpuppte sich als Grafmitarbeiter und Naziversandhausbesteller Sebastian Ploner.
Dazu der SLP-Aktivist: „Aufgrund der Ankündigungen war ich wenig überrascht, als plötzlich zehn vermummte Rechtsextreme aus einem Haus stürmten, uns mit Eiern und Wasserbeutel bewarfen. Leider verhielten sich sowohl die Polizei (ein Beamter des LVT war vor Ort) als auch die VeranstalterInnen vollkommen passiv. Mir war es wichtig, dass die Nazis nicht einfach ungeschoren davon kommen. Deswegen rannten ich und drei andere Personen ihnen nach. Ich beobachtete, dass sich einer der Angreifer in einem Haus versteckte. Wir konnten die Person im Stiegenhaus stellen und ich erkannte sofort, dass es sich dabei um den Mitarbeiter und Olympe Sebastian Ploner handelt.“
Ploner wurde mit der Maske in der Hand fotografiert, Anzeige wegen versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung wird erstattet.
Die SLP sieht sich in ihrer jahrelangen Arbeit gegen Martin Graf bestätigt. Die Verbindungen zwischen Neonaziszene und FPÖ sind einmal mehr deutlich geworden:
Eine Neonazi-Homepage ruft zur Gewalt gegen eine antifaschistische Veranstaltung auf.
Die FPÖ hetzt per Presseaussendung gegen die Veranstaltung sowie das DÖW (http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20090610_OTS0200&ch=politik).